Worum geht es konkret? Das Ariba Netzwerk, oder im Englischen Ariba Network, ist ein Netzwerk von Geschäftspartnern. Durch eine Mitgliedschaft im Abonnement kann jedes Unternehmen sowohl in der Rolle Kunde, wie auch in der Rolle Lieferant agieren. Das Netzwerk versteht sich dabei nicht einzig als Transportmedium für Geschäftsdokumente wie Bestellungen oder Rechnungen. Es ist vielmehr ein funktionsreiches Portal für beide Seiten (Kunde-Lieferant).
Wir betrachten nun in diesem Beitrag das Ariba Netzwerk aus der Lieferantenbrille. Über die Seite https://supplier.ariba.com/ erfolgt die Anmeldung auf dem Netzwerk.
Interessante Lieferanten-Funktionen im Ariba Netzwerk
Die Verbindung macht´s: Um die Kunden-Lieferantenbeziehung über das Ariba Netzwerk überhaupt zu nutzen, muss diese zunächst erst einmal auf dem Netzwerk bestätigt und aktiviert werden. Ganz klar: Ohne diese „Verbindung“ geht nichts!
Ist die Geschäftsbeziehung etabliert, steht einem Datenaustausch nichts mehr im Wege. Lieferanten können dabei entscheiden, ob sie auch „ihre“ IT-Systeme (z.B. ERP-System oder Produktdatenmanagementsystem) mit dem Ariba Netzwerk technisch verbinden, oder einfach nur die Internetanwendung https://supplier.ariba.com/ nutzen möchten.
Es geht darum, den eigenen Umsatz mit dem Kunden zu erhöhen? Dann macht es als Lieferant Sinn, die eigenen Produkte und Dienstleistungen auch in der Ariba Einkaufslösung des Kunden ansprechend darzustellen. Es gilt also, den eigenen Produkt- und Leistungskatalog über das Ariba Netzwerk dem Kunden bereitzustellen. Bilder sagen mehr als Worte: Somit lohnt die Mühe, ansprechende Produktbilder bereitzustellen. Kundenindividuell ausgehandelte Preise für einzelne Produkte oder Leistungen sind ebenfalls Teil der bereitgestellten Katalogdaten. Dies wäre die Variante für „statische Kataloge“.
Alternativ dazu, kann ein Lieferant seinen Kunden den Zugriff auf den eigenen Webshop aus dem Ariba Einkaufssystem des Kunden bereitstellen. Dieses gängige Verfahren, allgemein bekannt als „PunchOut“, wird in Deutschland häufig verwendet, um vielen Kunden ohne aufwendiges Katalog-Update-Verfahren Zugriff auf die eigenen Produktdaten zu gewähren.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass hier nicht das in Deutschland gängige OCI-Verfahren verwendet wird. Ariba hat mit cXML PunchOut ein eigenes Verfahren entwickelt – der eigene Webshop muss also entsprechend technisch angepasst werden.
Neben Katalogen sind die „eigentlichen“ Geschäftsdokumente in einer Kunden – Lieferantenbeziehung das Herzstück des Datenaustauschs. Angefangen von der Bestellung vom Kunden, über die eigene Auftragsbestätigung bis hin zur Rechnung und späteren Avisierung der Zahlung stehen die gängigsten Dokumenttypen zur Verfügung. Ein Lieferant kann definieren, über welchen Weg ihm die Bestellungen des Kunden zugestellt werden. Neben dem direkten Zugriff über die Internetanwendung https://supplier.ariba.com/ stehen Email, Fax oder die direkte Integration in das eigene ERP-System zur Verfügung (aus der Bestellung wird dann automatisch ein Kundenauftrag im eigenen ERP-System generiert).
Speziell für die Abwicklung von Dienstleistungen bietet die Internetanwendung des Ariba Netzwerks die Möglichkeit zur Erfassung von Leistungen, wie bspw. Beratungsleistungen auf Stunden- oder Tagesbasis. Die erfassten Leistungen können vom Kunden abgenommen werden und stehen dann für die eigene Rechnungserstellung zur Verfügung.
Was kostet das Ariba Netzwerk für Lieferanten (Stand 04.06.2018)?
Die spannende Frage: „Was kostet mich das Ganze als Lieferant?“ Wie sagt der Berater so schön: Es kommt drauf an… Wie immer startet das Ganze kostenfrei – aber nur bis zu einer definierten Dokumentenanzahl und mit sehr eingeschränkter Funktionalität.
Das Preis- und Abo-Modell ist erklärungsbedürftig. Es setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Der Transaktionsgebühr und der Abonnement-Gebühr. Die Transaktionsgebühr beträgt 0,155% des Transaktionsvolumens mit einer maximalen Obergrenze von 15.500€ pro Jahr pro Geschäftsbeziehung (= ein Kunde<->ein Lieferant). Das Abonnement ist in fünf verschiedenen Paketen möglich. Je nach Paket unterscheidet sich die Abo-Gebühr. Das Standardpaket ist kostenfrei und ermöglicht den Datenaustausch von max. 5 Bestellungen & Rechnungen über alle Kunden bis zu einem max. Gesamtwert von 44.600€ pro Jahr. Bis zu diesem Betrag und der Dokumentenanzahl entfallen auch die Transaktionsgebühren. Für alle anderen Pakete wird neben der Transaktionsgebühr (0,155%) die Abo-Gebühr zusätzlich fällig:
- Bronze-Paket: 45€/Jahr (max. 24 Bestellungen & Rechnungen über alle Kunden),
- Silber-Paket: 670€/Jahr (max. 99 Bestellungen & Rechnungen über alle Kunden),
- Gold-Paket: 2000€/Jahr (max. 499 Bestellungen & Rechnungen über alle Kunden),
- Platin-Paket: 4.900€/Jahr (unbegrenzte Anzahl von Bestellungen & Rechnungen über alle Kunden)
In jedem Paket sind unterschiedliche Funktionen & Serviceleistungen enthalten. Diese stelle ich in einem weiteren Blogbeitrag in den nächsten Wochen ausführlich vor.
Fazit
Wenn es um die digitale Transformation von Kunden-Lieferanten-Beziehungen geht, dann ist das Ariba Netzwerk ein leistungs- und funktionsstarkes Werkzeug, das bereits heute von mehr als 3 Millionen Lieferanten weltweit genutzt wird. Den höchsten Automatisierungsgrad erreichen Sie mit einer direkten technischen Integration in ihr eigenes ERP-System. Dieser Aufwand fällt nur einmal an und ist von all ihren Kunden über das Netzwerk nutzbar. Im Vergleich zu aufwendigen 1:1 EDI-Verbindungen ist dies die deutlich bessere Variante. Durch die Präsenz auf dem Netzwerk werden sie auch für neue Kunden interessant und einfach auffindbar.
Noch ein Tipp: Wenn Sie bereits heute ein SAP S/4 HANA ERP Projekt planen oder durchführen, können Sie das Ariba Netzwerk sehr einfach anbinden (das technische Integrationsmodul ist im SAP S/4 HANA Standardsystem bereits enthalten).
Haben Sie Fragen dazu? Oder brauchen Sie weitere Informationen für die eigene Betrachtung? Dann stehen wir gerne zur Verfügung und freuen uns über eine Nachricht.