Erstmals seit Beginn des starken Preisanstieges 2016 von Kakao beginnt sich der Preis Anfang 2017 zu entspannen. Relevante preisbildende Faktoren entwickeln sich positiv. Auch die verfügbaren Kapazitäten deuten auf keinen Engpass hin. Die mögliche sprunghafte und volatile Preisentwicklung von Rohstoffen wie Kakao sollte jedoch im Fokus bleiben. Nach dem Preisrückgang zum Jahresbeginn sind die Prognosen von Analysten über die weitere Entwicklung nicht eindeutig.
Während Anleger an den Terminbörsen in den vergangenen Wochen vor allem mit Positionen auf fallende Preisen profitieren konnten, werden nun keine eindeutigen Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung gemacht. Einige Meinungen gehen sogar von einer Trendwende aus und vergleichen die Entwicklung mit dem Verlauf von 2009/2010.
Kakao-Defizit oder Überschuss?
Aktuell gehen Marktbeobachter für die aktuelle und die darauffolgende Ernteperiode von einer Überproduktion aus. Vor allem die aktuellen Erntemengen liegen weit über dem Vorjahresniveau, was sich deutlich in den fallenden Preisen der jüngsten Vergangenheit widerspiegelt. Die hohen Erntemengen resultieren nicht alleine aus den günstigen Wetterbedingungen. Auch die zunehmenden Zertifizierungsbemühungen von Bauern und internationalen Organisationen zeigen eine positive Wirkung: Mit den Schulungen der Organisationen können die Bauern ihre Effizienz beim Anbau und der Ernte nachweislich spürbar steigern. Eine latente Bedrohung für die Ernte stellt allerdings auch in der aktuellen Saison die Pflanzenkrankheit Black Pod dar.
Stand Ende Februar 2017 beziffert die ICCO den Überschuss 2016/2017 mit 264.000 Tonnen. Das Defizit der vorigen Ernteperiode betrug 196.000 Tonnen. Aktuelle Wetterberichte melden zwar vermehrte El-Niño-Aktivität, verweisen aber gleichzeitig darauf, dass diese jedoch nach aktuellem Stand milder ausfallen, als beim letzten Auftreten.
Entwicklung des Preisniveaus
Eine Übersicht der relevanten Faktoren zur Preisbildung des Kakaos wird in der folgenden Darstellung aufgezeigt. Der Fokus liegt dabei auf der westafrikanischen Region. Ca. 60 % des deutschen Kakaoimportes erfolgen von der Elfenbeinküste, gefolgt von Ghana mit 15 %. Erst nach Nigeria befindet sich Ecuador als südamerikanisches Land an vierter Stelle.
Die Experten der Deutsche Business Consulting GmbH (DBC), einer auf Einkauf, SCM und eProcurement spezialisierten Unternehmensberatung, beschäftigen sich kontinuierlich mit der Entwicklung relevanter Marktfaktoren des Kakaomarktes und auch weiterer Rohstoffmärkte im Lebensmittelbereich.
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