Entwicklung der Stahlpreise

Ende Januar 2017 hat die EU mit weiteren Anti-Dumping-Zöllen auf Stahlimporte ihre konkreten Maßnahmen gegen Billigimporte fortgeführt. Betroffen sind u.a. schwere Bleche aus den Ländern China und Taiwan. Weitere Produkte werden folgen. Die Auswirkungen dieser Politik haben tiefgreifende Folgen für Einkäufer von Stahlprodukten.

Die EU handelt dabei im Rahmen der Mittel, die zur Verfügung stehen, um die heimischen Unternehmen zu schützen.  Aufgrund der hohen globalen Überkapazitäten und des damit einhergehenden Stahlpreisverfalls haben vor allem chinesische Produzenten versucht in internationale Märkte vorzustoßen. Um die Stahlindustrie in der EU vor unlauteren Wettbewerbern weiter zu schützen, wurden die bisherigen Anti-Dumping-Zölle bei chinesischen Grobblechen nun von rund 20 % auf bis zu 73% erhöht. Auf die Strafzölle bei warmgewalzten Flacherzeugnissen und kaltgewalzten Flachstahlerzeugnissen Mitte des Jahres 2016, folgten nun Ende Januar 2017 auch Anti-Dumping-Zölle auf verschiedene Rohrformstücke aus Stahl und Eisen. Untersuchungen der europäischen Kommission haben ergeben, dass chinesische Unternehmen diese Produkte weit unter ihren Produktionskosten anbieten. Die Auswirkungen des Überangebots haben sich in den Finanzberichten und Börsenkursverläufen von deutschen Branchengrößen deutlich negativ dargestellt.

 

China -

 

Auswirkungen auf Industrie und Mittelstand

Konnten hingegen bisher die Industrie und der Mittelstand von einem günstigen Stahlpreis profitieren, sind sie nun in den letzten Monaten mit einem stark steigenden Preis konfrontiert. Durch die Schutzmaßnahmen der EU, und durch steigende Preise für Kokskohle und Eisenerz steigt der Stahlpreis rapide an.  So liegt er Anfang 2017 weit über dem Vorjahresniveau. Vor allem viele Mittelständler in der Automobilindustrie können diese hohen Kosten nicht tragen und müssen Verträge anpassen oder sogar beenden. Lieferprobleme aufgrund der künstlichen Rohstoffverknappung sind zu erwarten.

 

Derzeit werden im Produktfeld der Stahlbranche 41 Objekte bezüglich Anti-Dumping-Zöllen überprüft, von denen 18 aus China kommen!

 

Unternehmen in der gesamten Lieferkette mit Stahlprodukten, sollten aktuelle Entwicklungen im Risikomanagement genauestens beobachten, um einerseits Kostenerhöhungen frühzeitig entgegenwirken zu können, aber auch um ihre Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten. Mit der Einführung weiterer Anti-Dumping-Zölle ist definitiv zu rechen. Mitte Februar 2017 erst wurde die Untersuchung bezüglich nahtloser Edelstahlrohre initiiert.

 

Bei Fragen zum Thema Sourcing im Stahlbereich stehen Ihnen die Experten der Deutschen Business Consulting GmbH gerne zu Verfügung. Sprechen Sie uns an!