Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist eine Entwicklung die in der heutigen Unternehmenswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch in unserem Blog haben wir dieses Thema schon öfters aufgegriffen. Doch grade in der heutigen, globalisierten Wirtschaft, in der immer mehr Wertschöpfung durch externe Unternehmen, also Lieferanten und Zulieferer, generiert wird, darf die Digitalisierung nicht an Unternehmensgrenzen enden. Für ein erfolgreiches Wirtschaften ist eine geregelte Kommunikation zwischen den Partnern einer Lieferkette unabdingbar.
Die heutige Vernetzung innerhalb der Lieferkette läuft über die unterschiedlichsten Kanäle ab. So werden, wenn wir zum Beispiel den Prozess einer Bestellung betrachten, verschiedene Medien zur Übermittlung von Dokumenten genutzt. Neben Fax, Brief und E-Mail hält der elektronische Datenaustausch (engl. Electronic Data Interchange, EDI) schon seit Jahrzehnten immer weiter Einzug in der Unternehmenswelt. Dabei kommen die unterschiedlichsten Standards und Verfahren des elektronischen Datenaustauschs zum Einsatz.
Die Anbindung der Lieferanten erfolgte dabei bisher immer in einer sogenannten one-to-one Beziehung, in der zwei Unternehmen über eine direkte Verbindung kommunizieren. Bei diesem Ansatz besteht eine direkte Schnittstelle zu jedem einzelnen Lieferanten, zum Beispiel über E-Mail oder EDI. Durch die Vielzahl an Lieferanten entsteht eine Vielzahl an Schnittstellen und Kommunikationskanälen, die es in einem ersten Schritt einzurichten gilt, und auch weiterführend verwaltet werden müssen. Bei dieser typischen Systemlandschaft trägt das einkaufende Unternehmen in der Regel die Kosten der Infrastruktur, Lieferantenanbindung und den anfallenden Support.
Das Ariba Netzwerk hingegen, setzt auf eine sogenannte many-to-many Beziehung zwischen den Unternehmen. Dabei wird jede Organisation direkt an das Cloudbasierte System, das Ariba Netzwerk, angebunden. Dadurch besteht lediglich eine Schnittstelle zwischen Ihrem Unternehmen und dem Netzwerk, über die Sie die gesamte Kommunikation mit all Ihren Lieferanten abwickeln können. Zur Übermittlung der Daten werden Dokumente von Ihrem ERP System an das Ariba Netzwerk übermittelt. Dort werden die Dokumente in das vom Empfänger benötigte Format konvertiert und anschließend übermittelt. Dabei wird eine Vielzahl an Formaten, wie zum Beispiel EDI, EDIFACT, cXML, CSV oder auch E-Mail unterstützt. Außerdem besteht für den Lieferanten die Möglichkeit per Web Oberfläche auf das Ariba Netzwerk zuzugreifen. Das Ariba Netzwerk stellt somit auch ein Multilieferantenportal dar, welches normalerweise weitere Kosten verursacht. Über dieses Portal lassen sich sowohl Ausschreibungen, als auch sonstige Sourcing Events jeglicher Art durchführen. Auch eine intensive Kollaboration mit den Lieferanten wird durch den Austausch einer Vielzahl an Dokumenten ermöglicht. Für Lieferanten selbst besteht außerdem die Möglichkeit, Kataloge über das Ariba Netzwerk ihren Kunden zur Verfügung zu stellen. Somit wird auch hier eine weitere Katalogplattform überflüssig.
Welche Vorteile bietet das Ariba Netzwerk für Ihr Unternehmen?
Grade das Onboarding und Betreuen der Lieferanten verursacht einen hohen Verwaltungsaufwand. Dieser kann durch den Netzwerkgedanken erheblich reduziert werden, da für die technische Kommunikation mit den Lieferanten lediglich eine Schnittstelle benötigt wird. Herkömmliche, kostenintensivere Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel EDI, Fax oder Brief können dadurch abgelöst werden, wodurch weitere Kosteneinsparungen möglich sind. Außerdem stellt das Ariba Netzwerk ein Multilieferantenportal dar, worüber sich Dokumente für eine reibungslose Zusammenarbeit mit dem Lieferanten austauschen lassen. Somit kann eine effiziente Kommunikation mit den Lieferanten ermöglicht werden.
Welche Dokumente können über das Netzwerk ausgetauscht werden?
Neben Bestellungen kann natürlich noch eine Vielzahl an weiteren Dokumenten über das Netzwerk ausgetauscht werden. Hierzu eine exemplarische Aufzählung der wichtigsten Dokumente und Statusmeldungen, deren Austausch über das Ariba Netzwerk erfolgen kann:
- Bestellung
- Bestelländerung
- Auftragsbestätigung
- Lieferavis
- Leistungsbuchung
- Wareneingangsbuchung
- Rechnung
- Bedarfsplanung
Wie groß ist das Netzwerk bereits?
Das Ariba Netzwerk wird von SAP Ariba selbst, als die weltweit größte B2B Handelsplattform bezeichnet. Tatsächlich sind weltweit schon mehr als 2,7 Millionen Unternehmen Teil dieses Netzwerkes und wickelten 2016 ein Handelsvolumen von ca. 1,1 Billionen € über die Plattform ab. Dazu werden 56 Millionen Bestellungen und Rechnungen mit Hilfe des Netzwerkes übermittelt. Während das Ariba Netzwerk in Nordamerika schon regen Anklang findet, besteht im europäischen Raum noch Nachholbedarf.
Was bedeutet das Ariba Netzwerk für den Lieferanten?
Genauso wie die Anbindung der Lieferanten durch die Einkaufsorganisation mit Hilfe des Ariba Netzwerks vereinfacht wird, so wird auch die Kundenkommunikation der Lieferanten selbst vereinfacht. Auch für den Lieferanten ist es möglich die Kommunikation mit sämtlichen Kunden, die Teil des Ariba Netzwerks sind, über eine Schnittstelle, beziehungsweise ein Portal abzuwickeln. Zur Anbindung an das Ariba Netzwerk hat der Lieferant dabei eine Vielzahl an Möglichkeiten. Von der kostenfreien Anbindung durch E-Mails, über die Nutzung der Web Oberfläche, bis zur vollen Integration des eigenen ERP-Systems besteht eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Darüber hinaus bietet das Ariba Netzwerk eine ideale Plattform für die Kundengewinnung. Über Ariba Discovery können Einkaufsorganisationen neue Lieferanten finden; umgekehrt können Unternehmen hier Ihr Produktportfolio beschreiben um neue Kunden zu akquirieren. Eine Vielzahl an Auswertungen und Reportingmöglichkeiten über zum Beispiel Auftragsvolumen und Rechnungsbeträge runden das Angebot für den Lieferanten ab.
Über welche Kanäle kommunizieren Sie mit Ihren Lieferanten? Wo sehen Sie Vor- und Nachteile eines solchen Netzwerkansatzes? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback.