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Die europäische Zuckermarktordnung: DBC Gesamtkonzept für die Neuausrichtung des Einkaufs

Der Wegfall der Quoten mit der europäischen Zuckermarktordnung Ende September 2017 steht nun kurz bevor. Beteiligte Unternehmen im Markt müssen sich auf ein neues Gleichgewicht einstellen. Vor allem für Einkäufer muss eine Neuorientierung in dem neu entstehenden Umfeld stattfinden. Hierzu haben wir ein Gesamtkonzept für den Einkauf entwickelt. Obwohl noch viele unbekannte Variablen in dem Markt vorliegen, zeigen die jüngsten Entwicklungen der Zuckermarktindustrie eine klare Tendenz.

Die Meinungen von Branchenexperten zur zukünftigen Entwicklung sind auch aktuell noch nicht eindeutig. Absehbar ist nur, dass der Markt anfälliger und die Preisentwicklung volatiler sein wird. Die Strategie der Zuckerhersteller ist jedoch klar erkennbar. Es wird eine Steigerung der Produktion geben, um sich einerseits auf fallende Preise einzustellen, aber auch um neue Exportmöglichkeiten zu nutzen. Aufgrund der bleibenden Zollbeschränkungen auf importierten Zucker, wird jedoch der Markt nicht vollständig geöffnet werden. Eine Annäherung des EU-Preises an den Weltmarktpreis ist aber denkbar. Der EU-Preis lag in der Vergangenheit immer über dem Weltmarktpreis. Um dem Wettbewerb standzuhalten investieren Zuckerhersteller vermehrt in die Modernisierung der Fabriken. Die geplanten Produktionserweiterungen sollen die Kapazitäten dann nahezu vollständig auslasten, um Kostendegressionseffekte zu erzielen.

Für marktbeteiligte Einkäufer ergeben sich aus den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen neue Herausforderungen. Um einerseits günstige Preise zu erzielen und um anderseits die konstante Verfügbarkeit zu gewährleisten, entsteht ein neues Anforderungsprofil. Durch den Wegfall der europäischen Zuckermarktordnung kommen aber nicht nur Risiken hinzu, sondern auch neue Potenziale, die zuvor nicht möglich waren. Anbei erhalten sie dazu unser Gesamtkonzept, welches branchenübergreifend die wichtigsten Trends aufgreift und Handlungsempfehlungen beschreibt. Für eine individuelle Roadmap, ist jedoch zu beachten, dass eine separate, detailliertere Betrachtung notwendig ist.

Potenzielle Markttrends nach dem 30. September 2017:

  • Erhöhte Verhandlungsmacht gegenüber Lieferanten aufgrund der Wettbewerbszunahme durch den Entfall der Quoten
  • Durch einen zunehmenden Export der europäischen Lieferanten können auch Kapazitätsengpässe entstehen.
    • Zu beachten ist dabei auch die hohe Volatilität der Weltmarktpreise für Zucker
  • Ebenfalls entfällt die Quote für günstige Isoglukose: Eine Substitution von Zucker durch Isoglukose ist möglich, eventuelle Vorbehalte auf Konsumentenseite sind zu berücksichtigen
  • Wachsende Beschaffungsopportunitäten durch Entfall der Einfuhrbeschränkungen aus Präferenzländern (LDC-Länder und AKP-Staaten)
  • Der hohe Zoll als Außenschutz vor Importen aus nicht-präferenziellen Drittländern bleibt bestehen.
    • Rohrzucker vs. Rübenzucker?
    • Verwendung der CXL-Quote
  • Zuckerhersteller haben bereits Maßnahmen ergriffen und größtenteils Verhandlungen bezüglich verpflichtender Branchen-vereinbarungen mit Anbauern abgeschlossen
  • Analog der Änderung der Marktordnung in 2006: Latentes Risiko der Rohstoffverknappung aufgrund massiver Marktverschiebungen
    • künstliche Verknappung der Rohstoffe

Haben Sie noch Fragen zu dem Gesamtkonzept? Sprechen Sie uns gerne an und wir helfen Ihnen weiter!

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